Pulsar Krypton XG50

Wärmebildvorsatzgerät im Praxistest

Das Pulsar Krypton XG50 ist ein Wärmebildvorsatzgerät.
Das Pulsar Krypton XG50 ist ein Wärmebildvorsatzgerät. – © Florian Standke

Text: Redaktion Unsere Jagd

Die Firma Pulsar hat mit dem Krypton ein extrem gefragtes Produkt in ihren Reihen. Wir durften das Wärmebildvorsatzgerät einem Langzeittest unterziehen.

Das Krypton kommt standardmäßig mit dem PSP-Adapter, der sich mittels Adapterringen auf die Größe des Objektivs anpassen lässt. Da er beweglich ist, lässt sich mithilfe dieses Adapters das Absehen des Zielfernrohres exakt in der Mitte des Displays platzieren. Erst wenn alles passt, zieht man die Schrauben fest. Ich bevorzuge den Smartclip-Adapter, der weniger fummelig ist. Er muss genau passend für den Außendurchmesser des Objektivs (Schieblehre) als Zubehör bestellt werden (Preis: ca. 160 €). 

Ist der Akku geladen, sollte sich der Nutzer zunächst mit den vier Drucktasten, dem Schärferad und dem Menü vertraut machen. Die Drucktasten lassen sich – vor allem mit kalten Fingern – nur schwer ertasten. Das Menü ist sehr übersichtlich gestaltet.

Tipp: Um später das Absehen gerade zum Display auszurichten, einfach das Menü aufrufen und das Absehen horizontal und vertikal an den Symbolen ausrichten. 

Das Menü besteht aus zehn Symbolen samt Unterpunkten und ist leicht bedienbar.
Das Menü besteht aus zehn Symbolen samt Unterpunkten und ist leicht bedienbar.

Ist der Adapter montiert, geht’s ans Einschießen. Das Menü ist simpel. Es verfügt über einen X- und einen Y-Wert. Diese beziehen sich auf ein Koordinatensystem. Y steht für die vertikale Achse, X für die horizontale. Sitzen die Probeschüsse z. B. über dem Wärmepad, muss der Y-Wert verringert werden. Befinden sich die Löcher zu weit links, muss der Schütze den X-Wert erhöhen. Auf 100 m beträgt der Verstellweg pro Klick etwa 2 cm. Das Krypton arbeitete im Test sehr präzise.

Tipp: Direkt nach dem Einschießen mit einem Klebestreifen auf dem Zielfernrohr-Objektiv den Sitz des Adapters markieren. So finden Sie immer exakt dieselbe Position wieder, sodass das Krypton stets waagerecht und satt auf dem Okular sitzt. Es muss nicht jedes Mal eingeschossen werden.  

Vier Drucktasten sowie das Schärferad sind auf der Oberseite des Gehäuses angebracht.
Vier Drucktasten sowie das Schärferad sind auf der Oberseite des Gehäuses angebracht. – © Florian Standke

Auf dem neuesten Stand der Technik

Die Abbildungsqualität des Krypton ist dank hochmodernem Vox-Wärmebildsensor (12 µm) mit einer Auflösung von 640×480 Pixel und passender Software hervorragend. Schüsse bis 100 m sind überhaupt kein Problem. Selbst bei schlechtem Wetter sind noch viele Details erkennbar. Die sehr gute Abbildungsleistung sorgt dafür, dass größere Hindernisse in der Geschossflugbahn zu sehen sind (z.B. Äste). Ich habe das Gerät mit maximal sechsfacher Vergrößerung geschossen. Ab achtfach wird das Bild pixelig. 

Das Krypton verfügt über eine reichhaltige Ausstattung wie beispielsweise ein AMOLED-Display (1.746×1.000 Pixel), Foto- und Videomodus, 16 GB internen Speicher sowie WLAN/WiFi. Aber: Das Gerät ist nicht Shutterless, was bedeutet, dass es von Zeit zu Zeit das Bild kalibriert (erneuert). Letzteres friert dabei einige Sekunden ein, was unmittelbar vor oder sogar während der Schussabgabe ein Problem darstellt und für schlechte Treffer oder Fehlschüsse sorgen kann. Am unteren Rand des Displays wird ein Countdown angezeigt, den man aber bei Verwendung einer üblichen Vergrößerung (sechsfach) nicht sieht, da der Schütze nur auf den zentralen Teil des Bildschirm schaut. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte manuell kalibrieren. Samt Akku wiegt das Krypton 630 Gramm und ist damit kein Leichtgewicht. 

Ein Überläuferkeiler auf ca. 60 Meter.
Ein Überläuferkeiler auf ca. 60 Meter.

Fazit: Wer ein leistungsfähiges Wärmebildvorsatzgerät sucht, ist mit dem Krypton XG50 gut beraten. Das Gerät ist extrem wiederholgenau und leicht zu bedienen. Die Verarbeitung ist hervorragend. Und auch die verwendeten Materialien sind äußerst hochwertig. Besonders praktisch sind die leicht wechselbaren Akkus, die auch bei anderen Pulsargeräten (z. B. Helion 2 XP50 Pro) passen. Preislich rangiert das Krypton derzeit bei etwa 4.200 Euro.

Florian Standke

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